1928 bis 1949

In einer ehemaligen Gaststätte in Kalkofen stand die Wiege der heutigen Schützenbruderschaft Schmitzhöhe.

Man schrieb das Jahr 1928, als in dieser Gaststätte einigen Männern der Gedanke kam, einen Schützenverein zu gründen.

Aus diesen Ideen und Planungen entstand eine Schützengesell­schaft. Der 1. Vorsitzende wurde Wilhelm Hock, Lehrer in Kalkofen. Auf der ,,Freudenbünn“, ein kleiner Saal in der oberen Etage dieser Gaststätte, machte man die ersten Gehversuche.

Zunächst fing man an sich mit dem Luftgewehr im Schießsport zu üben. Auch an das Kleinkaliberschiessen dachte man und dazu wurde draußen in der Wiese eine Grube ausgehoben, über der man eine Zielscheibe aufstellte. Jungens stiegen in diese Grube, um dann beim Schießen auf der Zielscheibe die Ergebnisse anzuzeigen. Die einzige Sicherheitsvorkehrung die man trat, war ein Kugelfang. Dieser bestand aus aufgeschichteten Holzscheiben hinter der Zielscheibe. War schon das KK – Schießen ein leichtsinniges Unterfangen, so war es für die heutige Zeit schier unvorstellbar, auf welche Art und Weise man 1932 den ersten Schützenkönig ausschoss. Ein hölzerner Vogel aus massiver Eiche saß hoch auf der Stange und dann hieß es ,,Feuer frei“. Nicht mit Luftbüchse, nicht mit Kleinkaliber, geschossen wurde mit Karabiner 7,8 mm. Die Tragweite der Geschosse betrug ca. 2,5 km.

Der erste König war Johann Rehbach aus Schmitzhöhe. Leider ist er in seinem Regentschaftsjahr verstorben. Auch in den folgenden Jahren wurde auf diese Art und Weise der Schützenkönig ermittelt. Mit dem ersten Schützenkönig wurde auch das erste Schützenfest aus der Taufe gehoben.

Gefeiert wurde natürlich auf der ,,Freudenbünn“. Gar mancher der älteren Generation erinnert sich gerne an diese schönen, urgemütlichen Feste. Es war noch eine Zeit ohne Hast und Hektik. Für den ,,Otto-Normalverbraucher“ gab es noch kein Auto, aber dafür gab es noch den romantischen ,,Heemschleef“ mit der süßen Maid, die man auf der Freudenbünn erobert hatte.

1935 wurde Hubert Tapper zum 1. Vorsitzenden gewählt, gleichzeitig erfuhr das Vereinsleben einen bedeutenden Aufschwung.

1939 wurde mit dem Bau eines massiven Schießstandgebäudes begonnen. Leider kam es nur zum Gießen der Fundamente, denn der 2. Weltkrieg brach aus und damit wurde auch das Vereinsleben lahmgelegt.

Viele Mitglieder wurden zu den Waffen gerufen, leider kamen nicht alle aus dem Krieg zurück. Vier blieben draußen, drei gefallen , einer vermisst.

Nach dem Krieg war das Widerbeleben eines Vereins, der sich im Schießsport betätigt zunächst unmöglich. Die Beschränkungen wurden 1949 aufgehoben, aber es durfte nur mit Pfeil und Bogen geschossen werden. Dann fanden sich bald einige Vorkriegsmitglieder bereit, das Vereinsleben wieder wach zu rufen . Man schloss sich dem ,,Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften“ in Köln an und nannte sich fortan Schützenbruderschaft Kalkofen, unter dem Motto ,,Für Glaube, Sitte und Heimat“.

Da der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, kurz Zentralverband genannt, eine kirchliche Organisation ist, bekam jede Bruderschaft einen Geistlichen als Präses. Dies ist meistens der jeweilige Pfarrer der Gemeinde. Erster Präses unserer Bruderschaft wurde Pfarrer Josef Zimmermann. Ihm folgte Kaplan Kurt Mangold, dann Dechant Walter Schlieper. Er hatte wie kein anderer die Schützen ganz besonders ins Herz geschlossen. Fast nie hat er eine Vorstandssitzung oder Versammlung versäumt, auch bei Ausflügen war er immer dabei, bis ihm ein Augenleiden die Teilnahme an diesen Zusammenkünften nicht mehr erlaubte. Der Rauch von Zigarren, Zigaretten und Pfeifen wurde für ihn unerträglich.

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